Wenn Feuchtigkeit, Wind und Temperaturen stimmen, dann können unter Schauerwolken geheimnisvolle beutelartige Wolkenauswüchse auftreten. Der Fachmann nennt sie „Mammatus- Wolken“. Wie sie entstehen, darüber streiten sich die Gelehrten noch - wahrscheinlich gibt es mehrere Möglichkeiten.
Man vermutet jedoch, dass sie entstehen, wenn kalte Luft und Niederschlag, sei es Regen oder sogar Eiskristalle, aus der Wolke herunter fallen. Sie reißen eine ganze Menge kalter Luft mit. Einerseits durch Kondensation und durch Verdunstung am Rande der herunter fallenden Luftmasse, andererseits durch Wirbelbewegungen, entstehen dabei die typischen Formen, die an einen Beutel oder an ein Kuh-Euter erinnern - das besagt auch der lateinische Name der Wolken.
Jeder kann die Entstehung dieser Wolken übrigens in einem Experiment nachahmen: Man nehme ein Glas mit lauwarmem Wasser und lasse vorsichtig ein paar Tropfen kalte Milch hinein fallen. Dann bilden sich auch kleine Milch-Mammatuswolken im Glas.
Draußen am Himmel können diese Wolkenbeutel einige duzend, aber auch einige hundert Meter groß werden.
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Hier bilden sich gerade unter einer Schauerwolken die Mammatus-Beutel. |
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Die Sonne strahlt die Wolkenteile an - die Beutel werden faserig. Weiter oben sind deutlich Bahnen fallender Eiskristalle zu sehen. Die folgenden Bilder entstanden in wenigen Minuten Abstand. |
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An einigen Stellen sind noch die Beutel-Strukturen zu erkennen, sonst fransen die Wolken aus. Der fallende Niederschlag verdunstet. |
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Die meisten Beutel haben sich aufgelöst. Dort, wo noch eine abwärtsbewegung statt findet, ähnelt die Struktur eher einem Pilz mit Kopf nach unten. |
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Die Schauerwolke zieht ab. |
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Zwar brachte dieser Schauer nicht die klassischen Mammatus-Wolken, sondern eine sehr schwache Entwicklung, durch das Farbenspiel der untergehenden Sonner war es aber ein optisches Erlebnis. |